Sonntag, 1. November 2015

CSI: Crime Scene Investigation - Series Finale: Immortality (2015)

a.k.a. CSI: Crime Scene Investigation - Season 16 (2015).

Inhaltsangabe:
Ein Selbstmordattentäter detoniert eine Bombe im Eclypse Casino und kurz darauf versucht eine Lehrerin, ebenfalls mit einer explosiven Weste ausgestattet, während einer Schulaufführung das selbe, wartet aber glücklicherweise, bis das Gebäude evakuiert wurde. In beiden Fällen wurde beobachtet, dass die Täter während der Tat per Handy mit einer dritten Person in Verbindung standen. Da beide Attentäter Patienten der ehemaligen Domina Lady Heather waren, beziehungsweise Heather Kessler, wie sie sich als Therapeutin nennt, ist schnell eine Hauptverdächtige gefunden. Oder soll sie nur zum Sündenbock gemacht werden?

Besprechung:
Nachdem bereits CSI: Miami im Jahr 2012 und CSI: NY im Folgejahr gecancelt wurden, ist in diesem Jahr auch die Mutterserie nicht mehr verlängert worden. Um die Serie nach 15 Jahren gebührlich zu verabschieden, wurde eine "16. Staffel" in Form von zwei Episoden in Auftrag gegeben, die als eine Abschlussfolge in Spielfilmlänge Ende September 2015 ausgestrahlt wurden.

Die Idee ist rühmlich und bei Fernsehanstalten leider viel zu selten Praxis. Wie viele geliebte Serien mit einem offenen Cliffhanger beendet wurden, kann man heutzutage kaum noch zählen. Wir erinnern uns daher, wie die letzte Staffel endete: Nick Stokes hat eine Führungsposition in San Diego angenommen und daher die Serie verlassen und Elisabeth Shues Charakter Julie Finlay lag am Ende der Season im Koma, nachdem sie vom Gig Harbor Killer übelst zugerichtet wurde. Nicks Story ist somit beendet, aber man geht natürlich davon aus, dass Julies Storyline fortgeführt wird und einen Abschluss findet. Damit liegt der Zuschauer jedoch nur partiell richtig. Am Ende der Doppelfolge, während D.B. Russell (Ted Danson) seine sieben Sachen packt, weil er in der darauffolgenden Woche in einer Hauptrolle dem Team von CSI: Cyber beitritt, wird recht nebensächlich erwähnt, dass Julie im Krankenhaus gestorben ist. Sicherlich lag dies daran, dass Elisabeth Shue nicht wieder zurückkehren wollte, nicht einmal für die abschließende Doppelfolge. Es fühlt sich dennoch falsch an, sie in einem Nebensatz ganz am Ende abzuhandeln. Dies hätte früher erwähnt und klarer ausgeführt werden müssen.

Nun fragt man sich zurecht, was denn überhaupt die Existenz dieser Abschlussfolge rechtfertigt, wenn die offenen Handlungsstränge der letzten Folgen nicht befriedigend beendet wurden.
Die Begründung ist, dass die Produzenten sich den Traum erfüllen wollten, noch einmal Grissom (William Petersen) für ein letztes Hurra an Bord zu holen. Auch Catherine Willows (Marg Helgenberger) und Jim Brass (Paul Guilfoyle) mussten wieder mit dabei sein, was die komplett konstruiert wirkende Handlung erklärt: Catherines Casino wird angegriffen, in dem Jim als Sicherheitschef arbeitet und der Verdacht fällt auf Heather, die eine alte Freundin von Grissom ist.
Passt, alle abgehakt, die Zusammenkunft kann beginnen.

Die Idee an sich ist ja nicht verkehrt, die beliebtesten Darsteller, die in der Realität der Serie noch lebendig sind, ein letztes Mal zusammenzubringen - selbst wenn dies extrem konstruiert wirkt. Allerdings wirkt vieles auch etwas halbherzig. So wird Grissom fast schon als Karikatur seiner ehemaligen Rolle dargestellt und für die anderen Figuren findet sich nicht wirklich genügend Platz neben ihm. Zwar wird die Beziehung zwischen Sara und ihrem Ex (Grissom, für alle, die die Serie nicht so genau verfolgen) thematisiert und zumindest etwas aufgearbeitet, aber einen echten Abschluss gibt es hier dennoch nicht. Die ganze Folge wirkt daher weniger wie ein Abschluss und fühlt sich eher wie eine Reunion-Episode an. Vielleicht will man sich ja auch die Hintertür für weitere, spielfilmlange "Event-Episoden" offen halten. Eine echte Notwendigkeit für diese Episoden gibt es also nicht, aber immerhin macht das Ganze durchaus Spaß, bleibt aber insgesamt hinter den Möglichkeiten zurück, die die Serie den Charakteren hätte bieten können.

Bewertung: 6/10


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen