Montag, 9. November 2015

Trainwreck - unrated (2015)

Deutscher Titel: Dating Queen.

Inhaltsangabe:
Nachdem sie von ihrem Vater mit dem Mantra "Monogamie ist unrealistisch" großgezogen wurde, ist aus Amy eine Zynikerin geworden, die sich von einem One-Night-Stand zum nächsten hangelt. Beziehungen geht sie höchstens oberflächlich ein und beendet diese beim ersten Anzeichen eines Konflikts. Auch ihr Job als Autorin für ein Männermagazin bekräftigt diesen Lebensstil.

Als sie einen neuen Auftrag für einen Artikel erhält, in dessen Zentrum der eher unscheinbare Sportmediziner Aaron steht, landet sie natürlich auch mit ihm in der Kiste. Das komische ist jedoch, dass sie zum ersten Mal nicht den Impuls verspürt, sofort nach dem Koitus aus dessen Wohnung zu flüchten. Sollte der Grund dafür, dass Amy Aarons Nähe tolerieren kann, etwa Liebe sein?

Besprechung:
Die neue Komödie von Judd Apatow stellt nicht nur das Kinodebüt von Amy Schumer dar, die hier ihre erste Hauptrolle spielt, auch das Drehbuch wurde von der in den USA sehr bekannten Stand-Up-Komikerin geschrieben. Hierbei greift sie massiv auf ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse zurück, mit denen sie sich die Geschichte auf den eigenen Leib schneidert.

Das Ergebnis ist ein unterhaltsamer Spaß, der in den USA die Box-Office-Erwartungen übertraf und mit einem sehr interessanten Cast aufwartet. Neben Schumer spielt Bill Hader, ein ehemaliges SNL (Saturday Night Live) Mitglied, die Hauptrolle und auch in den Nebenrollen finden sich einige Komiker aus dem aktuellen SNL Cast wieder. Die interessanteste Besetzungsidee ist sicherlich LeBron James als Aarons bester Freund. Der berühmte Basketballer spielt hierbei eine fiktive Version seiner selbst, die ihn einerseits als extrem geizig darstellt, aber auch als einen Kumpel, der alles tun würde, um die Gefühle seines Freundes zu beschützen. Dabei liefert er eine überraschend überzeugende darstellerische Leistung ab, die eine Karriere als Schauspieler denkbar macht, sollte er mal den Basketball an den Nagel hängen müssen. Auch der Wrestler John Cena, der bereits einige Schauspielerfahrung in Actionrollen sammelte, glänzt in seiner Rolle als sensibler Bodybuilder und beweist solides komödiantisches Talent und Timing.

Die Humor des Film lässt einen nicht unbedingt lauthals lachen, aber dies ist auch nicht Apatows Stil. Wie bei "Knocked Up - Beim ersten Mal" entsteht der Humor eher durch die Manierismen und Macken der Hauptfiguren und wird auch durch eine gewisse Portion des Fremdschämens gezeugt, was jedoch nie befremdliche Ebenen erreicht. Während man sich über die Laufzeit des Film allmählich mit Amys Rolle anfreundet und Sympatien entwickelt, findet man sich plötzlich gegen Ende in ihrer Ecke des Rings wieder, ohne zu wissen, wie man dort gelandet ist. Hätte mich jemand während des Films gefragt, wie er mir gefällt, wäre die Antwort schwierig gewesen. Nach dem Ende der Komödie kann ich diese Frage jedoch mit einem klaren "gut" beantworten. Nicht "super", aber "gut" - und "gut" ist gut genug, um sich unterhalten zu fühlen und den Film zu empfehlen.

Bewertung: 6,5/10


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