Sonntag, 23. Juli 2017

Havenhurst (2016)

Inhaltsangabe:
Eine reiche, alte Dame stellt Wohnungen ihres riesigen Apartmenthauses kostenlos zur Verfügung, um ihren Mitmenschen bei der Rehabilitation unter die Arme zu greifen. Ein Großteil der Bewohner sind Drogenabhängige, die ihre Vergangenheit hinter sich lassen wollen. Die Regeln sind denkbar einfach: Solange die Mieter ihre Laster im Griff haben, sind sie willkommen. Werden sie rückfällig, droht ihnen eine Auflösung des Mietvertrags.

Jamie ist Alkoholiker und auf der Suche nach einer neuen Unterkunft. Ihr Interesse an dem Wohnhaus hat jedoch zweierlei Gründe: Vor kurzem ist ihre beste Freundin in Havenhurst eingezogen - und plötzlich fehlt von ihr jede Spur. Während Jamie versucht, wieder auf die Beine zu kommen, verliert sie sich immer tiefer in der Geheimnis, welches das Haus und dessen Eigentümerin umgibt. Ist es etwa möglich, dass bei einem Rückfall nicht nur das Mietverhältnis terminiert wird? Und was sind die wahren Motive der geheimnisvollen Wohltäterin, die ihr Haus so selbstlos zur Verfügung stellt?

Besprechung:
Der Film ist solide produziert und kann mit einer guten Besetzung aufwarten. Julie Benz spielt die Hauptrolle souverän und da ich sie seit ihrer Zeit bei "Buffy The Vampire Slayer" sehr schätze,
hat dies sicherlich einen positiven Einfluss auf meinen Gesamteindruck. Danielle Harris ist in der sehr kurzen Nebenrolle als verschwundene Freundin zwar etwas verschwendet, aber überzeugt wie gewohnt. Ein weiteres Highlight ist Fionnula Flanagan als zwielichtige Hausbesitzerin, die ihre eigene Agenda verfolgt.

Die Grundhandlung ist durchaus interessant und es gibt einige Twists-and-Turns, jedoch wird die Gefahr und die Richtung, in die sich die Handlung bewegt, sehr schnell augenscheinlich. Leider hat der Cast hauptsächlich mit den Schwächen des Drehbuchs zu kämpfen, wodurch die Auflösung der Handlung immer mehr an Relevanz verliert. Zum einen wird das Mysterium durch das Lesen alter Zeitungsartikel aufgelöst, welche Informationen über die Identität des Architekten und dessen Verbindung zur aktuellen Besitzerin aufzeigen. So fragt sich der Zuschauer, wieso das Geheimnis überhaupt geheim war, wenn alles nötige über öffentliche Informationsquellen recherchiert werden kann und somit wohl auch der Polizei zur Verfügung stand. Zum anderen folgt der Täter einem klaren Codex, der ihm nur in gewissen Situationen gestattet, zu morden. Dem aufmerksamen Zuschauer wird dadurch schnell klar, dass das Vorgehen des Bösewichts entweder auf einen weiteren Logikfehler hinweist - oder sich ein mächtiger End-Twist ankündigt, welcher dadurch nicht mehr wirklich überraschend ist.

Insgesamt ist der Film aber spannend genug inszeniert, um über viele der Unzulänglichkeiten des Drehbuchs hinwegzutäuschen und bietet soliden Durchschnitt - mit verschenktem Potential.

Bewertung: 5/10


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