Sonntag, 23. Juli 2017

Bed of the Dead (2016)

Inhaltsangabe:
Ein Baum, an dem im Mittelalter rituelle Morde vollzogen wurden. Ein Bett, geschnitzt aus dem Holz jenes Baumes. Ein mietbares Zimmer in einem Nachtclub, in dem das Bett nun steht. Jeder, der sich darin zur Ruhe legt, wird mit seinen größten Sünden konfrontiert. Zwei Pärchen müssen sich nun ihren Geistern stellen - und nur die Schuldfreien werden die Nacht überstehen.

Am nächsten Morgen findet die Polizei vier bis zur Unkenntlichkeit entstellte Leichen im Zimmer vor. Handelt es sich hierbei um die beiden Pärchen? Während die Ereignisse der letzten Nacht in Rückblenden erzählt werden, welche allmählich Licht ins Dunkel der Polizeiermittlungen bringen, erhält der leitende Detective einen Anruf von einem der vermeintlichen Opfer, doch der Anrufer scheint sich noch in der letzten Nacht zu befinden. 

Besprechung:
Mit dieser Prämisse erwartet man einen Film, den man nicht zwingend bierernst nehmen sollte, was dem Vergnügen prinzipiell keinen Abbruch tun muss. Die Handlungsebene der Pärchen, die die Nacht zu überstehen versuchen, ist hierbei überraschend solide und ernsthaft inszeniert worden. Die Darsteller sind bemüht, die abstruse Situation so souverän wie möglich zu spielen und auch die Effekte sind nicht übel. Insgesamt steuert das Ganze überraschenderweise auf einen stimmigen Gesamteindruck zu, was der Zuschauer zuvor nicht erwartet hätte - wäre da nur nicht die zweite Handlungsebene. 

Dort finden wir den Detective und die Polizeiermittlungen vor. Die Darsteller dieser Handlungsebene spielen unglaubwürdig und die Ausstattung lässt sofort erkennen, dass hier ein Filmteam versucht, die Szenerie wie eine Polizeiaktion wirken zu lassen, ihnen aber die Mittel und das Fachwissen fehlen. Dies wirkt extrem klischeehaft und ins Lächerliche überzogen. Auch die Logik beginnt mit der Einführung des Telefonats, welches die Handlungsebenen ohne Sinn und Grund - und ohne weitere Erklärung - durch Raum und Zeit miteinander verbindet, immer mehr zu bröckeln. 

Mit zunehmender Laufzeit wirkt sich der Spagat zwischen den beiden Handlungssträngen immer negativer auf den Gesamteindruck aus. Dies ist schade, denn der Film hätte mit einem einheitlichen 
Stil durchaus funktionieren können. Leider konnten sich die Produzenten und der Regisseur nicht entscheiden, ob sie einen ernsthaften Horrorfilm oder eine klischeehafte Persiflage inszenieren wollten. Durch dieses Missverhältnis findet sich das Gesamtwerk im unterdurchschnittlichen Spektrum wieder.

Bewertung: 4/10


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