Montag, 7. August 2017

Happy Birthday (2016)

Inhaltsangabe:
Brady hat Geburtstag - und muss am gleichen Tag erfahren, dass ihn seine Freundin betrogen hat. Seine Welt bricht zusammen, doch sein bester Freund Tommy kennt die Patentlösung für Liebeskummer: Ein spontaner Trip nach Mexiko - und dort richtig die Sau rauslassen.

Anfangs läuft auch alles gut, aber der Abend ist eher unspektakulär. Da treffen die beiden auf "The Texican", der sich als Fremdenführer/Beschützer zur Verfügung stellt, um ihnen das wahre und etwas gefährlichere Mexiko, jenseits der typischen Touristenattraktionen, zu offenbaren - gegen einen kleinen Aufpreis, versteht sich. Der anfangs zwielichtig wirkende Tourguide ist sein Geld auch durchaus wert und die Nacht beginnt, interessant zu werden.

Die große Wende folgt erst, als unsere Touristen mit den Amerikanerinnen Katie und Lucia Bekanntschaft machen. Die beiden Damen aus der eigenen Heimat wirken wie der harmloseste Aspekt des Abends, aber von ihnen geht die größte Gefahr aus. Als sie Brady und Tommy mit auf ihr Hotelzimmer nehmen, finden sie sich bald gefesselt und geknebelt wieder - entführt für Lösegeld. Das Problem ist nur, dass keiner der beiden mit reichen Verwandten aufwarten kann.

Besprechung:
Da hier ein amerikanischer Film vorliegt, weist dieser erwartungsgemäß etliche Klischees über Mexiko auf, ähnlich wie ich grad sehr verallgemeinernd über das amerikanische Kino gesprochen habe - hierfür gibt es leichte Abzüge bei den Sympathiepunkten. Davon abgesehen liegt hier ein durchaus unterhaltsamer Genreeintrag vor, welcher mit einer gesunden Portion schwarzen Humors erzählt wird und sich selbst nicht allzu ernst nimmt.

Darstellerisch und inszenatorisch gibt es hier nicht wirklich etwas zu meckern. Besonders unter den Schauspielern hervorzuheben ist Erik Palladino, der als "Texican" eine erinnerungswürdige Vorstellung liefert, während Aerosmith-Sänger Steven Tyler nicht sonderlich glänzt, aber auch nur wenige Sekunden zu sehen ist. Die restlichen Akteure spielen immer so, wie es ihre Rolle im jeweiligen Moment verlangt. Dass dies etwas kryptisch klingt, liegt am Drehbuch, welches mehr als nur einen Twist aufweist und damit die Motivationen der Charaktere mehrfach verändert. Ein paar Wendungen dürften viele Zuschauer von Anfang an durchschaut haben, andere sind dann aber tatsächliche Überraschungen. Zudem haben Regisseur und Produzenten aus dem kleinen Budget eine Menge herausgeholt, denn dass der Film nur knapp eine halbe Million Dollar gekostet hat, sieht man ihm in keiner Sekunde an.

Wer sich 90 Minuten lang unterhalten lassen mochte und nicht erwartet, dass hier das Rad neu erfunden wird, kann mit diesem Film nicht viel falsch machen.

Bewertung: 5,5/10


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