Montag, 12. Oktober 2015

The Walking Dead #43-48: Made To Suffer

Inhaltsangabe:
Spoiler-Hinweis: Der folgende Text fasst den grobe Verlauf des Kapitels zusammen, wobei nicht alle Details, aber die großen Ereignisse genannt werden.

Das achte Kapitel der Comic-Reihe beginnt mit einem Rückblick, in dem wir erfahren, wie es dem Governor seit Michonnes Vergeltung ergangen ist und sehen, wie er die Einwohner Woodburys mit Lügen über sein Schicksal anheizt, um die Attacke auf das Gefängnis zu rechtfertigen. Da Andrea gut auf den Angriff vorbereitet ist, kann sie vom Wachturm aus ein paar der Angreifer mit ihrem Sniper-Gewehr eliminieren, bevor sie von einer Kugel am Kopf gestreift wird und das Bewusstsein verliert. Um das Gefängnis nicht als neuen Zufluchtsort zu verlieren, kann der Governor die Zäune nicht einfach mit dem Panzer einreißen. Der Schutzwall aus Zombies erweist sich zudem als recht effektiv, bis die Angreifer beginnen, die Zombieschar gezielt mit dem Tank plattzumachen. Als Andrea wieder zu sich kommt, gelingt es ihr durch präzise Schüsse, die Angreifer zu dezimieren, bis sich diese vorerst zurückziehen.

Die Siegesstimmung ist von kurzer Dauer, als die Gruppe feststellt, dass Rick einen Bauchschuss erlitten hat. Alice kann ihn jedoch retten, da Patricia mit Blutgruppe 0 negativ als Universalspender bereitsteht, um Ricks Blutverlust auszugleichen.
Vom Angriff geschockt beschließen Glenn, Dale, Maggie und Andrea, das Gefängnis im Camper zu verlassen und fordern die anderen auf, mitzukommen. Ihr Hauptanliegen ist es, die Kinder zu beschützen. Da niemand sonst gehen möchte, nehmen Maggie und Glenn Sophia, die nach Carols Selbstmord mit Lori und Rick gelebt hat, als ihre Adoptivtochter auf. Lori beschließt hingegen, Carl und Judith bei sich im Gefängnis zu behalten.

In der Zwischenzeit hat Michonne Tyreese überredet, dem Governor und seiner Armee zu zweit zu folgen, um diese auszuspionieren und - falls die Gelegenheit günstig steht - anzugreifen. Dabei wird Tyreese gefangen genommen und Michonne, die entkommen kann, wird dem Governor gegenüber für tot erklärt - als Beweis dient hierzu ihr auf der Flucht verlorenes Katana-Schwert.

Rick, der wieder zu sich gekommen ist und nach dem Fortgang von Dale, Andrea, Glenn und Maggie nicht mehr glaubt, das Gefängnis effektiv verteidigen zu können, sieht sich bald dem Governor gegenüber, der mit einem einzigen LKW und Tyreese im Schlepptau zurückkehrt. Er verlangt die sofortige Kapitulation, ansonsten verliert Tyreese seinen Kopf. Zudem warnt er, ihn anzugreifen, da er vorgibt, Michonne ebenfalls gefangen zu halten und sie zu töten, falls ein Schuss fällt. Ricks Gruppe kann daher weder angreifen, da dies Michonne gefährden würde, noch aufgeben, da sie sicher sind, dass der Governor nicht sein Wort halten und alle töten würde.
Geschockt müssen sie ansehen, wie der Governor Tyreese mit Michonnes Katana enthauptet.

Zurück im Lager behauptet der Governor, Rick hätte Tyreese selbst erschossen, um ihnen den Vorteil zu rauben und erhitzt erneut die Gemüter, um seine Leute für den finalen Angriff anzustacheln. Dieser folgt auch ohne Umschweife und beginnt mit dem Tod von Axel, der durch einen Kopfschuss das Leben verliert. Billy beginnt, die Angreifer vom Wachturm aus mit Granaten zu bewerfen, was diese überrascht und zurückfallen lässt. Im gleichen Moment kommt Andrea allein im Camper zurück und tötet zahlreiche Angreifer mit ihrem Gewehr, bis ihr Camper von zwei Autos umgestoßen wird.

Der Governor hat mittlerweile alle Pläne über Bord geworfen und will nur noch den Sieg. Er durchbricht mit dem Panzer den Zaun, wodurch mit den Angreifern auch Dutzende Zombies ins Gefängnis dringen. Es bleibt der Gruppe nur die Flucht, da das Gefängnis nun gefallen ist.
Das nun folgende Chaos fordert das Leben zahlreicher Angreifer, aber auch viele Gefängnisbewohner finden ihr Ende. Zuerst wird Patricia von einer Kugel getroffen, kurz darauf Hershels Sohn Billy. Alice wird vom Governor als Verräterin exekutiert, bevor er Lilly, eine Einwohnerin Woodburys, darauf ansetzt, auf eine Gruppe Fluchtender zu schießen. Diese Gruppe besteht aus Lori, mit Judith im Arm, sowie Rick und Carl. Während Rick zu ihnen zurückschaut, sieht er, wie Lori und Judith durch einen einzigen Schuss getötet werden. Geschockt befiehlt er Carl, sich nicht umzudrehen und weiterzurennen.
Unterdessen wird ein trauernder Hershel, über seinem Sohn stehend, vom Governor hingerichtet.

Während die Angreifer nach weiteren Flüchtigen Ausschau halten, entdeckt Lilly, dass sie mit ihrem Schuss auf Lori auch ein Baby getötet hat. Außer sich vor Wut tötet sie den Governor, der ihr den Befehl gegeben hatte und stößt seine Leiche vor die ins Gefängnis strömenden Untoten, die diese zerreißen und verzehren. Von den Zombiemassen allmählich in die Enge gedrängt, flüchten sich die verbleibenden Woodburyaner in das Gefängnisgebäude - eine Sackgasse, aus der niemand von ihnen wieder lebendig zurückkehren wird.

Nachdem sich Rick und Carl durch die Horde der Untoten gekämpft haben und in Sicherheit sind, endet das Kapitel mit Carl, der nach seiner Mutter und Schwester fragt, worauf Rick in Tränen ausbricht.

Besprechung:
In keinem anderen Kapitel haben wir so viele Hauptfiguren verloren, wie in diesem. Dies ist unerfreulich, schmerzt und nicht leicht verdaubar, bietet aber auch unglaublich emotionale Momente. Die Welt von "The Walking Dead" ist hart und erneut zeigt sich, dass die echte Gefahr nicht von den seelenlosen Monstern ausgeht. Mit diesem Kapitel werden die Karten neu gemischt und somit Platz für neue Charaktere geschaffen, während die Kerngruppe um Rick weiter geschrumpft ist. Bei Leser liegen die Nerven blank und auch wenn wir das Geschehen nicht genießen, ist dies eines der eindrucksvollsten und mächtigsten Kapitel, das niemand verpassen sollte.

Bewertung: 9/10


Vergleich der Comics mit der Serie
Spoiler-Hinweis: Für alle, die die erste Hälfte der vierten Staffel der Serie noch nicht kennen, gilt "Lesen auf eigene Gefahr".

Der Vergleich ist bei diesem Kapitel besonders schwierig, denn die Serie geht über weite Strecken einen komplett anderen Weg und läutet damit auch zukünftige, komplett eigenständige Handlungsverläufe ein.

Während in den Comics die Schlacht recht schnell vonstatten geht, vergehen in der Serie zwischen dem ersten und letzten Angriff Monate. Da Andrea in der Serie mit dem Governor zusammen ist und erst jetzt erfährt, dass es ihre Freunde sind, die im Gefängnis leben, versucht sie zwischen den Gruppen zu vermitteln. Da Daryl und Merle beim ersten Angriff zur Hilfe eilten, verschafft dies Merle einen Platz in Ricks Gruppe. Nachdem der Governor einen Waffenstillstand anbietet, wenn man ihm Michonne ausliefert, beschließt Merle, diese auszuliefern. In letzter Sekunde überlegt er es sich anders, lässt Michonne gehen und stirbt den Heldentod.

Andrea erfährt, dass der Governor nie vorhatte, den angebotenen Frieden einzuhalten und wird daraufhin gemeinsam mit einem im Sterben liegenden Woodburyaner eingesperrt. Der Großangriff aufs Gefängnis, den Tyreese und Sasha aussitzen und in Woodbury bleiben, endet mit einem Rückzug. Der Governor stellt seine Mitbürger zur Rede und nachdem niemand zum Kampf zurückkehren will, erschießt er sie und flüchtet. Unter den Toten befinden sich auch Allen und sein Sohn Billy, die somit einen komplett anderen Rollenverlauf als im Comic hatten. In den Comics war Allen von Anfang an in Ricks Gruppe und starb, nachdem er einen Biss ins Bein und die darauf folgende Amputation nicht überlebte. Billy, der in der Serie ein junger Erwachsener ist, wurde in den Comics mit seinem Zwillingsbruder von Dale und Andrea aufgenommen. Sowohl Dale, Andrea und die Zwillinge sind an diesem Punkt im Comic am Leben, während in der Serie alle bereits verstorben sind. Für Andrea kommt in der Serie der Tod, nachdem der mit ihr eingesperrte Sterbende zum Zombie wurde und sie gebissen hat, woraufhin sie sich das Leben nimmt.

Während im Comic alle Angreifer durch Zombies getötet und die in Woodbury Verbliebenen nie wieder erwähnt werden, lesen in der Serie Rick und seine Mitstreiter die Überlebenden der Exekution auf und bieten allen Einwohnern Woodburys das Gefängnis als neue Heimat an, womit die dritte Staffel endet. Die erste Hälfte der vierten Staffel spielt im Gefängnis, wobei prinzipiell ausschließlich Handlungsstränge vorliegen, die in den Comics nicht vorkommen. Der wichtigste ist eine Grippeepidemie, durch die Einwohner im Schlaf sterben, reanimieren und andere Mitglieder der Gemeinschaft infizieren. Dies führt dazu, dass Carol die Grippeinfizierten prophylaktisch tötet, um die Gruppe zu schützen. Unter ihnen befindet sich Karen, Tyreeses Geliebte, woraufhin er Rache schwört - ohne zu wissen, wer der Mörder war. Die einzigen relevanten Neuankömmlinge sind die minderjährigen Schwestern Lizzy und Mika sowie Bob Stookey, der zum Love Interest für Tyreeses Schwester Sasha wird. Diese kommen zwar allesamt in den Comics nicht vor, ihr späteres Schicksal spiegelt sich dort aber in andere Figuren wieder.

Unterdessen durchstreift der Governor in der Serie das Land, trifft auf eine Familie, die ihn aufnehmt und in der er eine neue Lebensgefährtin, Lilly, findet. Er versucht eine Zeit lang, seine Vergangenheit zu verdrängen und ein guter Mensch zu werden. Mit dieser Familie trifft er auf eine weitere Gruppe Überlebender, deren Kommando er bald an sich reißt. Seine Läuterung ist beendet und er kehrt zu alter "Form" zurück. Er stachelt die Gruppe an, mit ihm das Gefängnis anzugreifen.
Erst jetzt findet in der Serie der Endkampf aus dem Comic statt, den der Governor hier aber mit dieser anderen Gruppe durchführt. Dabei wird Hershel von ihm enthauptet, nicht Tyreese. Am Ende des Kampfs wird er auch in der Serie von Lilly getötet, die in der Serie als seine Lebensgefährtin eine andere und viel größere Rolle als im Comic hatte. Der Grund für ihr Handeln liegt daran, dass sie dem Governor die Schuld am Tod ihrer Tochter gibt, die während des Angriffs im Camp zurückgelassen und von einem Zombie getötet wurde.

Im Kampfgetümmel des Comics sterben Lori und Judith, Hershel, Billy, Patricia, Alice und Axel. In der Serie stirbt ebenfalls Axel, aber Lori und Patricia waren bereit tot und Billy und Alice gab es in der Serie gar nicht und Hershel stirbt auf andere Weise. Zudem überlebt Judith, auch wenn Rick und Carl sie vorerst für tot halten. Da Tyreese in der Serie erst jetzt zur Gruppe stoßt, nimmt seine Figur einen komplett anderen Verlauf und er überlebt das Gefängnis. Stattdessen sterben in der Serie zahlreiche ehemalige Woodbury-Einwohner, aber niemand aus dem Hauptcast. Die Flüchtenden verstreut es dabei in kleinen Gruppen in alle Himmelsrichtungen, wobei sich Glenn mit Tara, Lillys Schwester, verbündet, um sich gemeinsam der Zombieübermacht zu stellen.

Fortsetzung folgt...


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