Dienstag, 13. Oktober 2015

The Walking Dead #49-54: Here We Remain

Inhaltsangabe:
Spoiler-Hinweis: Der folgende Text fasst den grobe Verlauf des Kapitels zusammen, wobei nicht alle Details, aber die großen Ereignisse genannt werden.

Das neunte Kapitel beginnt mit Michonne, die am Gefängnis eintrifft und dieses verlassen und von Zombies überrannt vorfindet. Zudem stößt sie auf Tyreeses reanimierte Leiche - respektive deren Kopf - die sie von ihrem Dasein erlöst. Sie findet beim umgestürzten Camper Fußspuren, die in den Wald führen und folgt diesen.

Mittlerweile haben Rick und Carl ein Haus erreicht, das hinreichend Schutz bietet. Ricks Schusswunde hat sich infiziert, er findet im Haus aber Antibiotika. Als am Morgen Zombies ins Haus einzudringen versuchen, ist Rick durch sein Fieber ausgeschaltet, woraufhin Carl beschließt, die Kreaturen vom Haus wegzulocken. Dabei stürzt er und wird angegriffen, kann sich aber selbst verteidigen. Zurück im Haus steht er über dem ohnmächtigen Rick und verkündet, dass er ihn nicht mehr benötigt, dass Rick schwach sei und er seine Familie nicht beschützen konnte.
In der Nacht kommt Rick laut stöhnend zu sich und Carl glaubt, sein Vater sei gestorben und als Untoter zurückgekehrt. Er kann ihn jedoch nicht erschießen und gesteht sich ein, Angst zu haben und nicht allein überleben zu können. Daher will er sich von Rick beißen lassen, stellt dann aber erfreut fest, dass sein Vater noch unter den Lebenden weilt.

Am nächsten Tag klingelt das Telefon und Rick kann es kaum glauben, dass jemand ihn hier erreicht hat. Er soll sich für die nächsten Tage immer zur gleichen Zeit in der Nähe des Telefons aufhalten, da die Anruferin ihn zuerst besser kennenlernen möchte, bevor sie verrät, wo sich ihre Gruppe aufhält. Bald erkennt Rick, dass es sich um die Stimme seiner toten Frau handelt und das Telefon gar nicht eingestöpselt ist. Er beschließt daher, mit Carl weiterzuziehen, packt das Telefon aber sicherheitshalber ein.

Auf dem weiteren Weg halten sie an, um Benzin von herumstehenden Autos abzuzapfen. Dabei wird Carl von Roamers angegriffen und in diesem Moment taucht Michonne auf und rettet ihn. Zu dritt geht die Reise weiter.
In der Nacht erzählt Rick Michonne, dass er Mist gebaut hat - sowohl im Gefängnis, für dessen Fall er sich die Schuld gibt, als auch für den Angriff auf Carl. Michonne beruht ihn und gibt ihm zu verstehen, dass er sein bestes tut und er nicht des Gewicht der ganzen Welt auf seinen Schultern tragen muss.

Am nächsten Morgen begegnen ihnen Glenn und Maggie - beide hoch zu Rosse. Maggie erfährt vom Tod ihres Vaters und Bruders und bricht in Tränen aus. Die beiden führen dann das Trio zu ihrem Unterschlupf, Hershels Farm, wo es eine Wiedervereinigung mit Andrea, Dale und den Kindern Sophia, Billy und Ben gibt. Sophia nennt Maggie mittlerweile "Mama", worauf Carl sie für verrückt hält. Rick erklärt ihm aber, dass jeder mit dem Verlust seiner Lieben anders umgeht.

Am Abend stärkt auch Dale Ricks Selbstvertrauen und erklärt ihm, dass niemand in der Gruppe ohne ihn noch am Leben wäre und er sich nicht für die Menschen, die er nicht retten konnte, die Schuld geben darf. Rick ist dennoch passiv und beschließt, anderen zukünftig die Entscheidungen zu überlassen.
Kurz darauf ertappt Rick Michonne bei einem Selbstgespräch. Peinlich berührt gibt sie zu, mit ihrem verstorbenen Freund zu sprechen. Rick gesteht ihr, selbst ein bisschen verrückt zu sein, da er per Telefon Kontakt zu Lori hält. Sie versprechen einander, das Geheimnis für sich zu behalten.

Am selben Abend trifft ein Militärtransporter auf der Farm ein. Die Besatzung, Abraham, Rosita und Eugene bitten die Gruppe um Nahrung, um ihren Weg nach Washington fortsetzen zu können. Sie erklären, dass Eugene ein Wissenschaftler ist und sich in Washington das nötige Equipment befindet, um ein Gegenmittel für die Seuche zu erstellen und somit dem Zombietreiben ein Ende zu setzen. Sie bieten den Farmbewohnern auch an, sie auf der Mission zu begleiten, da stationäre Lager immer die Gefahr bergen, von einer Zombiehorde überrannt zu werden.

Dale ist von dem Argument und Angebot überzeugt, Maggie will ohnehin weg von der Farm, weil diese sie an ihre verstorbene Familie erinnert und da Rick nichts entscheiden möchte, schließt er sich der Mehrheit an. Dale fährt mit Andrea und den Kindern im Truck mit, Maggie und Glenn reiten hinterher und Rick folgt mit Carl und Michonne in seinem Wagen. Bevor sie losfahren, nimmt sich Rick Carl zur Seite und erklärt, dass er sich auf der offenen Strasse niemals sicher fühlen darf und immer achtsam sein muss.

Besprechung:
Diese Kapitel beschäftigt sich mit den Nachwehen des Angriffs auf das Gefängnis. Die Überlebenden lecken hier ihre Wunden und versuchen, die erlittenen Verluste zu verarbeiten. Kirkman gewährt seinen Figuren eine Atempause, die Gelegenheit, sich zu sammeln. Dies ist auch bitter nötig, da im vorigen Kapitel etwa die Hälfte der Hauptfiguren das Zeitliche segneten. Hätte sich dieser Trend hier fortgesetzt, wäre von Ricks Mitstreitern bald niemand mehr übrig. Zudem werden die Lücken in den Reihen mit neuen Charakteren aufgefüllt, wodurch wieder frisches Blut in die Zombiewelt gelangt. Die erste Hälfte konzentriert sich zudem auf die überfällige Betrachtung der Beziehung von - und Dynamik zwischen - Rick und Carl. Auch Michonnes Figur wird besser ausgeleuchtet und aus der stoischen Aussenseiterin wird allmählich Ricks Vertraute.
Da dem Leser eine Atempause auch zugute kommt, entsteht durch den temporären Action-Mangel keine Langeweile.

Bewertung: 7,5/10


Vergleich der Comics mit der Serie
Spoiler-Hinweis: Für alle, die die vierte Staffel der Serie noch nicht kennen, gilt "Lesen auf eigene Gefahr".

Die erste Hälfte des Comic-Kapitels um Rick, Carl und Michonne ist nahezu identisch mit den Ereignissen, welche die drei in der zweiten Hälfte der vierten Staffel erleben. Danach gehen jedoch Comic und Serie komplett andere Wege.
In der Serie verstreut es die Flüchtenden nach dem Angriff auf das Gefängnis in alle Richtungen. Während Rick, wie erwähnt, mit Carl und Michonne unterwegs ist, haben sich Tyreese und Carol gefunden. Tyreese hat Judith, Ricks Tochter, vor dem sicheren Tod im Gefängnis gerettet und kümmert sich seither um sie. Die Schwestern Lizzy und Mika vervollständigen diese kleine Gruppe.
Zudem wurden aus Beth und Daryl Reisegefährten sowie aus Maggie, Sasha und Bob Stookey. Anderenorts schlägt sich Glenn, von Maggie getrennt, mit Tara durch das Land und in der Serie treffen vorerst nur die beiden auf Abraham, Rosita und Eugene.
Getrennt landen alle in Terminus, einem Endbahnhof, der eigentlich allen Ankömmlingen Schutz bieten soll, in Wirklichkeit aber eine Falle darstellt. Die Bewohnen sind Kannibalen, die ständig auf Frischfleisch warten. In den Comics existiert Terminus nicht und in der Serie startet die Gruppe ihre gemeinsame Reise nach Washington erst, nachdem sie Terminus überstanden haben. Während dieser Ereignisse folgt Morgan den Spuren der Gemeinschaft, um sich ihnen anzuschließen.

Der Vollständigkeit halber erwähnt: Nur im Comic sind Andrea, Dale, die Zwillinge Billy und Ben sowie Sophia noch am Leben, während es Judith, Tyreese und Carol nur in der Serie gemeistert haben, dem Tod von der Schippe zu springen. Zudem existieren die Charaktere Beth, Daryl, Sasha, Tara, Lizzy und Mika sowie Bob Stookey nur in der Serie.

Fortsetzung folgt...


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