Montag, 7. August 2017

Abattoir (2016)

Deutscher Titel: Abattoir.

Inhaltsangabe:
Reporterin Julia erhält einen Anruf, der sie verstört zurücklässt und ihr restliches Leben verrändern wird: Ein Mann entschuldigt sich bei ihr dafür, dass er soeben ihre Schwester und deren Sohn getötet hat. Sofort macht sie sich auf den Weg zum Haus ihrer Schwester und ruft ihnen Exfreund Declan, einen Police Detective, als Unterstützung hinzu. Vor Ort stellt sich die Behauptung leider als wahr heraus - Schwester und Neffe sind tot, der Mörder stellt sich der Polizei.

Bald darauf erfährt Julia, dass das Haus verkauft wurde - jedoch hat der neue Besitzer das Zimmer, in dem die Morde stattfanden, entfernt und scheinbar mitgenommen. Der Rest des Hauses steht nun wieder zum Verkauf. Von diesem merkwürdigen Umstand schockiert und fasziniert, beginnt Julia ihre Ermittlungen. Bald bringt sie in Erfahrung, dass dies nicht das erste Haus war, aus dem der sogenannte "Kill Room" entfernt wurde.

Ihre Suche führt sie in eine vergessene Kleinstadt, ein Kaff mit einer kranken Vergangenheit. Hier wohnt der mysteriöse Jebediah Crone, der der Sammler der Mörderräume zu sein scheint. Was plant er mit den Zimmern? Und wieso fühlt sich der Ort für Julia so vertraut an?

Besprechung:
Wenn Darren Lynn Bousman, der Regisseur von Teil 2, 3 und 4 des Saw-Franchises, einen Geisterfilm ankündigt, wird der Genre-Fan hellhörig. Er erwartet Splatter, durchdachte und verzwickte Plot-Twists und hofft auf neue Impulse im stagnierenden Spukhaus-Genre. Um euch diesen Zahn gleich mal zu ziehen: Es bleibt leider bei der Hoffnung. Und dabei dachte man, dass mit dieser originellen Grundstory nicht viel falsch laufen kann, oder?

Irgendwie stimmt in diesem Film nichts so richtig: Die Darsteller mühen sich redlich, ihren eindimensional geschriebenen Charakteren Leben einzuhauchen, sind dabei aber zum Scheitern verurteilt. Die Ausstattung und das Set-Design waren interessant und ambitioniert, konnten aber nicht über das lahme Drehbuch hinweg täuschen. Serviert wird uns hier eine laue Geisterstory, die in keinem Moment echte Spannung aufzubauen vermag und das Potential der interessanten Grundidee verschenkt. Kein Splatter, kein Horror, keine Spannung - nur ein paar maue CGI-Gespenster bekommen wir hier geboten. Versteht mich nicht falsch: Es ist natürlich kein Splatter nötig, um einen guten Horrorfilm zu produzieren und auch ohne Horror kann ein Genrefilm mit wohligem Grusel zu gefallen wissen - aber ohne Spannung funktioniert im Genre nichts.

Da Bousman technisch versiert genug ist, um die eine oder andere Schwachstelle des Drehbuchs zu kaschieren, verliert er den Zuschauer unterwegs nicht völlig aus den Augen. Gepaart mit der Hoffnung, dass am Ende die Grundidee doch noch zu einem tollen Twist führt, hält uns dies genügend bei der Stange, um aus dem Film keinen Totalausfall zu machen und ihn knapp unterhalb des Durchschnitts anzusiedeln. Ob dies auch zutrifft, wenn man vorab genau weiß, worauf man sich einlässt, ist eine andere Frage. Sollte dies der Fall sein und ich habe hiermit jemanden der Illusion beraubt, "Abattoir" würde sich am Ende doch noch rehabilitieren, bitte ich um Entschuldigung.

Bewertung: 4,5/10


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen