Sonntag, 20. August 2017

Yoga Hosers (2016)

Inhaltsangabe:
Irgendwo in Kanada arbeiten die beiden Schülerinnen und besten Freundinnen Colleen Collette und Colleen McKenzie gemeinsam in einem Mini-Markt, um sich ein kleines Zubrot zu verdienen. Wenn sie dort nicht hinterm Tresen stehen, verbringen die beiden ihre Zeit im Joga Studio, wo ihnen ihr Guru Yogi Bayer eine Art Kampfsport-Joga beibringt. Den Rest ihrer Freizeit widmen sie dem Spielen in "Glamthrax", einer Coverband, in der die beiden 15-jährigen gemeinsam mit dem 35-jährigen Ichabod musizieren - alles in allem also ein ganz normaler Alltag.

Die beiden Colleens wissen jedoch nicht, dass der Mini-Markt über einem geheimen Bunker erbaut wurde. Dort hat sich vor gut 70 Jahren ein geflüchteter Nazi-Wissenschaftler niedergelassen, um dort aus Hitlers DNA und einer Menge Hackfleisch 100 Hitlerkopien zu klonen. Das Experiment schlug jedoch fehl, da der Klonprozess aktuell durch einen Kurzschluss vorzeitig unterbrochen wurde. Statt 100 ausgewachsener Hitlers rennen im Bunker nun 100 Bratzis herum, knapp 30 Zentimeter große Nazi-Bratwürste mit Hitlers Persönlichkeit.

Noch ahnen die Colleens nicht, was unter dem Markt soeben erwacht ist. Ihr Abend sieht sogar recht vielversprechend aus, denn Colleen Ms heimlicher Schwarm, ihr Mitschüler Hunter, hat sie zu einer Party eingeladen. Als Hunter und ein Freund die Mädels im Mini-Markt abholen wollen, stellen sich diese jedoch als Satanisten heraus, die die Colleens ihrem Herrn opfern wollen. Just in diesem Moment kommen die Bratzis an die Oberfläche. Nicht nur die Stadt, sondern die gesamte freie Welt steht nun auf dem Spiel - und nur die Colleens mit ihren Joga-Selbstverteidigungskenntnissen haben eine Chance, die braune Gefahr noch zu stoppen.

Besprechung:
Der Film ist genauso durchgeknallt, wie er klingt. Kevin Smiths Filme sind in letzter Zeit schwer einzustufen, da er absolut durchgeknallte Ideen nutzt, die er teilweise aus absurden Vorschlägen seiner Zuhörer und Gäste seines Podcasts bezieht, und diese dann mehr oder weniger ernsthaft und mehr oder weniger konventionell auf Film bannt.

Bei "Yoga Hosers" handelt es sich um eine Quasi-Fortsetzung des eher anstrengenden "Tusk", in dem ein Podcaster von einem durchgeknallten Einsiedler chirurgisch gewaltsam in ein Walross umgewandelt wird. Bereits in "Tusk" hatten die beiden Colleens einen kurzen Auftritt, als einer der Darsteller in einem Mini-Markt einen Zwischenstopp einlegt. Die beiden wurden dort und werden hier von Kevin Smiths Tochter Harley Quinn Smith und Johnny Depps Tochter Lily-Rose Depp gespielt. Während die Stimmung von "Tusk" sehr düster war und nur durch den skurrilen Gastauftritt von Johnny Depp als Ermittler Guy LaPointe - auf der Suche nach dem verschollenen Podcaster - aufgeheitert wurde, liegt mit "Yoga Hosers" eine trashige und völlig schräge Komödie vor, die keinerlei düstere und bedrückende Stimmung aufweist.

Johnny Depp spielt auch in "Yoga Hosers" wieder die Rolle des Guy LaPointe und ist erneut durch sein massives Make-Up kaum erkennbar. Sein Part ist diesmal größer als in "Tusk", wo es sich eher um einen Cameo handelte, und erstreckt sich hier über weite Teile der zweiten Hälfte des Films. Auf Dauer wird seine Figur, da diese zu albern angelegt ist, jedoch auch etwas anstrengend. Man fragt sich kurz, ob er die schräge Rolle in diesem kleinen Film nur angenommen hat, weil seine Tochter eine der beiden Hauptfiguren spielt, aber dafür macht ihm die Teilnahme an diesem absurden Quatsch sichtlich zuviel Spaß - und das zudem auch nicht zum ersten Mal.

Den Effekten und Produktionswerten sieht man deutlich an, dass hier nur ein sehr geringes Budget vorlag. Irgendwie passt dies aber zur Handlung, die nicht zwingend mehr Geld benötigt hätte. Es wäre aber schon interessant gewesen zu sehen, ob der Film mit höherem Budget besser oder schlechter funktioniert hätte.

Wer sich auf die trashige Prämisse einlässt, den erwartet eine Melange aus herrlich schrägen Einfällen und Ideen, die oftmals an die Schmerzgrenze gehen und so doof sind, dass es weh tut. Für Abgehärtete lohnt sich die Sichtung daher auf jeden Fall. Wer mit Skurrilität nichts anzufangen weiß, sollte eher fern bleiben. Hardcore Johnny-Depp-Fans sollte der Film ebenfalls gefallen, während weniger eingefleischten Fans der Film nur mit den zuvor beschriebenen Einschränkungen zu empfehlen ist.

Eine Fortsetzung - oder Quasi-Fortsetzung, dies bleibt abzuwarten - ist übrigens bereits mit dem dritten Teil von Kevin Smiths sogenannter "True North Trilogy" angekündigt. Titel ist "Moose Jaws", also vermutlich einer Art "Der weiße Hai" mit Elchen als Killer. Die Colleens sollen wieder mit dabei sein - und ebenfalls Jay und Silent Bob.

Ich mag Kevin Smith sehr und hätte mich gefreut, wenn ich hier eine herausragende Bewertung hätte geben können. Der Film ist überdurchschnittlich, wenn man sich auf ihn einlässt, was ja schon mal gut ist, aber so sehr ich es auch wollte, mehr als 6,5 Punkte konnte ich hier nicht vergeben. Vielleicht ist dies aber bei "Moose Jaws" möglich.

Bewertung: 6,5/10


1 Kommentar:

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